Das sollte doch eigentlich eindeutig sein, oder? Aber wie wir alle wissen, hat jedes Schild eine Geschichte. Wir haben zu viel sinnlose Zerstörung gesehen, sodass wir uns dazu entschieden haben, einen grundlegenden Urban Exploration Codex niederzuschreiben.
- Wir respektieren fremdes Eigentum, so wie wir das von anderen auch verlangen. Deswegen öffnen wir keinen Zugang gewaltsam, oder beschädigen eine Verschlusseinrichtung. Wir betreten ein Grundstück oder ein Gebäude / eine Anlage / eine Ruine nur dann, wenn wir davon ausgehen können, nicht gegen den Willen des Eigentümers dort zu sein. Eine gut erhaltene Umzäunung, oder ein ständiger Wachschutz sprechen dafür, dass der Eigentümer sich noch mit seiner Anlage befasst. Längst umgesunkene Zäune, Ruinen im letzten Stadium eines Verfalls sprecher dafür, dass dem Eigentümer das eher Wurst ist.
- Wir nehmen von einer Location nichts mit, auch keine "kleinen Andenken", und lassen nichts da - auch keine Kippen, keine Verpackungen - nichts. Wir verändern am Ort nichts, nehmen nichts weg und fügen nichts hinzu.
- Wir rauchen möglichst nicht. Nicht nur, weil es stinkt und Müll verursacht. Es gibt immer die Chance, irgendwas durch Funkenflug anzuzünden. Lass es trockene Blätter an einem heißen Sommertag oder (potentielle) entflammbare Materialien in Industrieanlagen sein.
- Sprayen ist ein absolutes "no-go"!
- In einer Location verhalten wir uns vorsichtig. Wir werfen nichts in Löcher oder aus Fenstern und berühren auch keine elektrischen Anlagen. Nicht immer ist der Strom wirklich abgeschaltet. Deswegen öffnen wor auch keine Flaschen und andere Behälter. Wir gehen niemals ohne Licht in einen dunklen Raum, und nehmen immer eine Reservelampe mit.
- Wir sagen vor einer Tour mindestens einer Person unseres Vertrauens, wo wir sind (Koordinaten!), wie lange wir uns dort aufhalten werden und was wir dort tun. Wir verabreden, daß wir uns bei einem längeren Aufenthalt dort regelmäßig melden, oder aber ein "okay" geben, wenn wir die Location wieder verlassen haben. Wenn wir uns verspäten, dann denken wir daran, eine entsprechende Nachricht abzusetzen. Unsere Kontaktperson soll nach einer gewissen Zeit, wenn sie nichts von mir hört, für Hilfe sorgen.
- Wir bereiten unsere Tour sorgfältig vor. Es ist ärgerlich, wenn die Kamera-Akkus nicht geladen sind - aber gefährlich ist es keineswegs. Es ist aber lebensgefährlich, wenn ein verschmutzter Nagel durch eine Sohle getreten wird. Sicherheitsschuhe zu tragen ist eine gute Idee. Wenn wir unter Tage gehen, nehmen wir angemessenes Equipment mit um uns zu schützen — z. B. einen Gaswarner oder vllt. sogar einen Geigerzähler.
- Wir parken nicht so, daß Dritte auf unser Vorhaben aufmerksam werden. Unser Hobby braucht keine öffentliche Aufmerksamkeit, die sich auf illegales Betreten von Grundstücken richtet (und illegal dürfte das Betreten ja meist sein ...).
- Wir verraten unsere Locations nicht und veröffentlichen ausschließlich Fotos, bei denen Geodaten aus den Dateien (EXIF) entfernt worden sind. Deswegen posten wir unterwegs nur dann vom Smartphone, wenn wir absolut sicher sind, dass keine Koordinaten im Bild enthalten sind.
- Vor allem halten wir die Klappe und geben nicht mit einer tollen, noch unberührt aussehenden Location an. Deine "Freunde" in Facebook kennst Du oft nicht mal persönlich, schon gar nicht in einer Gruppe. Nichts verbreitet sich schneller als ein "Geheimnis", das unter dem Siegel des Vertrauens weitergegeben wurde. Willst Du daran schuld sein, daß hirnbefreite Sprayer auch diesen Ort demolieren?
- Wir sorgen durch Argumente und Überzeugung dafür, daß unsere Begleiter sich ebenso verhalten! In erster Linie versuchen wir durch unser eigenes Verhalten zu überzeugen.